Ginto für alle

Ginto
Weiterentwicklung
Hör- oder Sehbehinderungen

Ursprünglich wurde Ginto für Menschen mit Mobilitätsbehinderungen entwickelt. Seit Sommer 2025 können mithilfe von Ginto auch wichtige Kriterien für Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen erfasst und veröffentlicht werden.

Welche Informationen sind für wen wichtig?

Treppen, Stufen und schmale Türen sind offensichtliche Hürden für Menschen mit Mobilitätsbehinderungen. Sie und weitere objektive Kriterien können mit Ginto bereits seit Beginn erfasst werden. Doch welche Barrieren erleben Menschen mit Sinnesbehinderungen, wenn sie ein Restaurant oder ein Museum besuchen? Was ist für eine Person mit Sehbehinderungen wichtig? Welche Informationen sind für eine Person mit Hörbehinderungen wichtig?

In diesem Projekt wurden gemeinsam mit Betroffenen objektive Kriterien für die Zugänglichkeit für Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen entwickelt. Ein anspruchsvoller Prozess, der auch die Grenzen von Ginto aufzeigte. Ein Beispiel: Für viele Menschen ist eine angenehme Raumakustik in einem Restaurant entscheidend, damit das Hörgerät richtig funktioniert oder damit Menschen mit einer Neurodivergenz stressige Situationen bewältigen können. Doch eine verlässliche Aussage zur Geräuschkulisse ist schwierig: Ort und Zeitpunkt der Erhebung schwanken, beispielsweise bei einem Kindergeburtstag am Tisch nebenan steigt der Lärmpegel, und was als laut empfunden wird, ist ist individuell unterschiedlich.

Dennoch konnten rund 20 neue Kriterien zur Zugänglichkeit definiert werden. So kann ein Betrieb mit Ginto nun beispielsweise erfassen, ob ein Angebot in Gebärdensprache vorhanden oder ob eine Speisekarte digital verfügbar ist, sodass blinde Personen ihr Menü selbst auswählen können.

Das Team von Ginto diskutiert mit Vertreterinnen der Beratung für Schwerhörige und Gehörlose BFSUG über relevante Zugänglichkeitskriterien für gehörlose Menschen

Neue Bedürfnisprofile und Funktionen

Eine wichtige Funktion von Ginto ist das Bedürfnisprofil. Es erlaubt Menschen mit Behinderungen eine individuelle Bewertung der Zugänglichkeitsinformationen von Lokalitäten. Die bestehenden Standardprofile für unterschiedene Formen von Mobilitätsbehinderungen wurden um vier neue Bedürfnisprofile erweitert: «Sehbehinderungen», «Blind», «Hörbehinderungen» und «Gehörlos».

Darüber hinaus wurden mit Unterstützung von Fachpersonen alle Benutzer:innenoberflächen von Ginto (Webseite, Webanwendungen und App) überarbeitet mit dem Ziel, diese auch technisch barrierefrei zu gestalten. Ginto orientiert sich am offiziellen Standard mit dem Namen «Web Content Accessibility Guidelines» (WCAG) 2.1, Konformitätsstufe AA. Ginto kann damit auch mit Hilfsmitteln wie einer Vorlese- oder Lupenfunktion genutzt werden.

Olivier Maridor vom sbv testet die Lesbarkeit von Ginto mithilfe der Lupenfunktion.
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Daniela
Schöb
Leiterin Projekte
Daniela lässt ihre langjährige Erfahrung aus dem nachhaltigen Tourismusmanagement und CSR bei Ginto einfliessen.  
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